Teil 5: Elterngespräche traumasensibel führen – mit Blick auf das ganze System
- Nicole Benning

- 1. Okt.
- 1 Min. Lesezeit
Elterngespräche gehören zum pädagogischen Alltag – und gleichzeitig stellen sie viele Fachkräfte, auch Lehrer vor Herausforderungen. Denn Eltern kommen nicht selten mit Sorgen, Erwartungen oder auch eigener Überforderung in die Einrichtung. Manchmal sind Gespräche angespannt, manchmal stockend, manchmal voller Emotionen – und nicht immer fühlt sich danach etwas geklärt an.
Ein traumasensibler Blick auf Elterngespräche bedeutet: Wir nehmen nicht nur das Kind, sondern auch die Eltern als Menschen mit Geschichte wahr. Vielleicht bringt ein Elternteil eigene schwierige Schulerfahrungen mit. Vielleicht steckt hinter dem Wunsch nach Kontrolle eine tiefe Angst, das eigene Kind zu verlieren. Vielleicht ist Überreaktion ein Zeichen von Hilflosigkeit.
Wenn Pädagoginnen es schaffen, diese Ebenen mitzudenken, verändert sich der Raum. Aus einem "Problemgespräch" wird ein Dialog, in dem auch Unsicherheit Platz haben darf. EMDR kann Fachkräften helfen, die eigenen Trigger in solchen Gesprächen zu erkennen und zu verarbeiten. Gleichzeitig unterstützt eine traumasensible Haltung darin, empathisch zu bleiben – ohne sich selbst zu verlieren.
So entstehen Gespräche, in denen echte Verbindung möglich wird. Und das ist oft der Beginn einer tragfähigen Zusammenarbeit zum Wohle des Kindes.
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