Das Märchen von den bewussten Entscheidungen oder Wie unser Gehirn normalerweise funktioniert:
- Nicole Benning

- 27. Juni
- 1 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 17. Juli
Jede Sekunde strömen mehre Millionen Reize auf uns ein. Davon filtert unser Gehirn das meiste aus, so dass vielleicht 40 bis 50 Reize bewusst wahrgenommen werden.
Erlebnisse oder Reize treffen im Gehirn im „Tor zum Bewusstsein“, dem Thalamus, ein. Zur ersten, schnellen emotionalen Bewertung und Verarbeitung werden die Reize zum Mandelkern, der Amygdala, weitergeleitet.
Besteht keine Gefahr geht das Erlebnis weiter zum Hippocampus, der für die Speicherung unserer Erinnerungen zuständig ist. Er speichert die vier Qualitäten unserer Erlebnisse: Die Emotion, das Körpergefühl, die Gedanken dazu und die Bilder. Durch ihn haben wir unser hirneigenes Tagebuch in dem besondere Momente, zeitlich und qualitativ korrekt, festgehalten werden.
Parallel dazu gibt es einen langsameren Weg vom „Tor zum Bewusstsein“ über unser Großhirn - den „Denker“ - zum Mandelkern. Im Großhirn erfolgt eine präzisere Bewertung der Situation. Von dort geht das bewertete Erlebnis wieder zum Mandelkern, wo es weiter mit Emotionen verbunden wird. Welche das sind, hängt u.a. von unseren Erfahrungen und unserer psychischen Stabilität ab.
Da der Weg über den Mandelkern aber deutlich schneller ist, treffen wir ausschließlich Entscheidungen, die emotional gefärbt sind. Daher ist unsere Meinung, das wir faktenbasiert agieren faktisch ein Märchen.
Schreibt mir gerne eure Gedanken dazu in die Kommentare. Ich freue mich auf euch.
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